Wie der Lindwurm zu seinem Namen kam

Lies die sagenhafte Geschichte des Lindwurms von Klagenfurt

Vor langer Zeit herrschte Herzog Karast auf der Karnburg. Damals war die Gegend wo heute die Stadt Klagenfurt liegt bedeckt von Moor und Sumpf und ein unheimliches Wesen hauste dort. Nur an den Berghängen ließen die Bauern ihr Vieh weiden. Sie hatten Angst, dass es in der sumpfigen Gegend für immer verschwinden könnte. Und einige Tiere verschwanden wirklich und niemand wusste, wohin sie gegangen waren. Die Hirten suchten oft tagelang. Doch sie konnten die verschwundenen Tiere nicht finden. Und auch das Ungeheuert hatte noch nie jemand gesehen. Nur abends, wenn der Nebel über das Land zog, konnte man sein unheimliches Geheule und Grollen in der ganzen Gegend hören.

Eines Tages sprach der Herzog zu seinen Untertanen: "Wer von euch den Mut hat mit List oder Gewalt sich diesem Ungeheuer zu stellen und es zu besiegen, der wird von mir reich belohnt werten.“

Ein paar mutige Knechte gingen nun zum Herzog und sagten: „Wir werden das Ungeheuer für euch besiegen.“ Der Herzog war einverstanden und versprach, dass er ihnen alles geben würde, was sie für den Kampf brauchen könnten.

Die Knechte wollten jedoch nur einen fetten Stier und eine Kette mit Widerhaken haben. Dies gab ihnen der Herzog und so zogen sie los.

Als sie im Sumpf angekommen waren banden sie den Stier an die Kette. Auch den Widerhaken banden sie daran und brachten den Stier an eine Lichtung. Dann nahmen sie das andere Ende der Kette und versteckten sich im Gebüsch.

Der Stier hatte große Angst und brüllte so fürchterlich, dass einem angst und bange wurde. Plötzlich hörten die Knechte ein Rascheln im Gebüsch das immer lauter wurde. Sie konnten gar nicht so schnell schauen, da kam ein riesiger Wurm heraus und packte den Stier. Mit seinem riesigen Maul verschlang der Wurm den Stier und auch den Widerhaken. Dieser verfing sich im Rachen des Wurms und so war dieser gefangen.

Der Wurm war so wütend, dass er mit seinem Schweif die ganze Lichtung verwüstete. Die Knechte kamen nun aus dem Gebüsch mit spitzen Keulen hervor und schlugen das Untier zu Tode. Lange noch nach dem es gestorben war, zuckte sein langer Körper. Doch nun war das Land von der Lindwurmplage befreit.

Als Beweis schnitten die Knechte dem Wurm den Schädel ab und brachten diesen dem Herzog. Dieser war sehr zufrieden und die Knechte wurden reich belohnt. An der Stelle des Kampfes ließ sich der Herzog ein Schloss bauen und so entstand ein kleines Dorf aus dem später die Stadt Klagenfurt entstand.

Heute erinnert noch der Lindwurmbrunnen am Neuen Platz an den Kampf mit dem Lindwurm.

Lindwurm

Lindwurm

Lindwurm

Quellen:

  • J. Rappold, Sagen aus Kärnten, Graz 1887
  • www.klagenfurt.at, Zugriff am 27.08.2011